Reduzieren Sie Plastik im Alltag!

Ein Zero-Waste-Life erfordert eine komplette Umstellung des eigenen Lebensstils und Denkens. Wir können aber schon mit kleineren und weniger einschneidenden Schritten einen großen Unterschied machen.

Plastik im Alltag vermeiden | nachhaltig leben | ewe Magazin

Das einst so innig geliebte Allrounder-Material Plastik hat inzwischen einen sehr schlechten Ruf. Laufend hören wir von gigantischen Plastikinseln, die im Meer schwimmen (der Great Pacific Garbage Patch ist viermal so groß wie Deutschland), von unverrottbaren Einwegflaschen, Meerestieren, die an Plastikteilen verenden und Mikroplastik in unserem eigenen Essen.

Plastik komplett aus unserem Alltag zu verbannen ist gar nicht mehr möglich. Man denke dabei nur an die Außenhülle einer Kaffeemaschine oder das Computergehäuse. In vielen Bereichen ist der vielseitige Werkstoff auch tatsächlich wichtig und sinnvoll.

Ganz anders sieht es jedoch aus mit dem klassischen Einweg-Plastik in unserem täglichen Leben. Das Plastiksackerl für den Obst- und Gemüse-Einkauf im Supermarkt. Das schnell getrunkene Coca Cola aus der Plastikflasche. Wurstaufschnitt im folierten Papier. Shampooflaschen aus dem Badezimmer. Diese Liste ließe sich lange fortsetzen. Und hier ist auch der Moment gekommen, an dem unsere Entscheidungen einen echten Unterschied machen können.

Nachstehend möchten wir Ihnen einige Tipps und Ideen näherbringen, wie Sie Plastik in Ihrem Alltag reduzieren können, ohne dabei einen großen Aufwand betreiben zu müssen. Natürlich gibt es noch viele Möglichkeiten mehr, aber diese werden Sie bald selbst entdecken, wenn Sie sich mit dem Thema auseinandersetzen wollen!

Weniger Plastik beim Einkaufen

  • Bringen Sie Ihre eigenen Obst- und Gemüsesackerl mit. In fast allen Supermärkten kann man diese waschbaren Säckchen inzwischen um kleines Geld erstehen.
  • Gibt es in Ihrer Nähe einen Unverpackt-Laden? Dort erhalten Sie alle Lebensmittel grammgenau und ohne Plastikhülle.
    Hier finden Sie Zero-Waste-Läden in Österreich.
  • Verwenden Sie Vorratsdosen aus Glas und Metall statt aus Plastik.
  • Lassen Sie sich Fleisch, sowie Wurst- und Käseaufschnitt in eine mitgebrachte Vorratsdose einwiegen.

Weniger Plastik im Badezimmer

  • Probieren Sie Solid Shampoos oder Haarseifen aus.
  • Spülen Sie Ihre Haare mit verdünntem Apfelessig nach statt mit Conditioner aus der Plastikflasche.
  • Verwenden Sie Bambus- statt Plastikzahnbürsten.
  • Achten Sie bei Wattestäbchen darauf, dass sie aus Bio-Baumwolle und Karton sind und keinen Plastikstiel haben.
  • Verwenden Sie das klassische Seifenstück statt dem Seifenspender.
  • Greifen Sie zu Rasierpinseln aus Echthaar mit Holzgriff und einer Rasierseife. Das hat auch mehr Stil! ;)
  • Nähen Sie sich Abschminkpads aus alten Handtüchern (Frottee-Stoff). Die können Sie nach Gebrauch einfach waschen und wiederverwenden.

Weniger Plastik in der Küche

  • Verwenden Sie Spülbürsten aus Holz mit Naturborsten.
  • Spüllappen lassen sich ganz einfach aus alten Handtüchern schneiden.
  • Verwenden Sie Bienenwachstücher statt Plastikfolie. Diese bekommen Sie inzwischen in jedem Drogeriemarkt.
  • Geschirrspül-Pulver statt plastikverpackten Tabs spart mehrere Fußballfelder Plastikfolie pro Jahr.
  • Ein Kochlöffel aus Holz funktioniert genausogut wie sein Plastik-Pendant.
  • Fetten Sie Backbleche ein statt Backpapier zu verwenden. Backpapier ist mit einer dünnen Schicht Silikon als Trennstoff überzogen.

Weniger Plastik für Kinder

  • Viele Bastel- und Spielmaterialien kann man selbst einfach herstellen, zum Beispiel "Slime" oder essbare Knete.
  • Spielzeug aus zertifiziertem Holz ist nachhaltiger, langlebiger und gesünder als Plastikspielzeug.
  • Überlegen Sie sich Stoffwindeln statt Plastikwindeln. Moderne Stoffwindelsysteme sind praktisch und sparen riesige Müllberge.
  • Naschereien können einfach selbst gekocht oder gebacken werden. Das spart nicht nur Verpackungsplastik, sondern ist auch viel gesünder.

Weniger Plastik unterwegs

  • Investieren Sie einmalig in eine hochwertige Wasserflasche, die Sie viele Jahre begleiten wird.
  • Besorgen Sie sich einen Coffee-to-go-Becher, und lassen Sie ihn einfach befüllen.
  • Vermeiden Sie den Griff zum schnellen Softdrink in der Einweg-Plastikflasche. Das hilft auch Ihrer Gesundheit.
  • Bereiten Sie Ihr Mittagessen für die Arbeit am Vorabend zu, und bringen Sie es in praktischen Glasbehältern mit.

Wie man sieht gibt es eine Vielzahl an Kleinigkeiten, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen und einen echten Unterschied machen. Natürlich ist es manchmal mit einem minimal größeren Aufwand oder etwas Nachdenken verbunden, aber nur so lassen sich erste Schritte setzen. Und wenn man sich diese Vorschläge einmal zur Gewohnheit gemacht hat, dann ist es auch gar nicht mehr vorstellbar, früher achtlos mit Plastik umgegangen zu sein!

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