Fasching steht vor der Tür

Im Fasching treiben es die Narren bunt. Vielerorts in Österreich gibt es dazu ganz unterschiedliche Bräuche und Begrifflichkeiten.

Faschingskrapfen | ewe Küchen

Fasching steht vor der Tür!

Die Tiroler feiern das Wampelerreiten, die Vorarlberger verbrennen die Winterhexe am Scheiterhaufen und im Steierischen Krakau vertreiben Faschingsrenner die Kälte: Die fünfte Jahreszeit steht in den Startlöchern und in den Tagen vor dem Aschermittwoch, von Samstag bis Dienstag, werden zahlreiche Bräuche und altertümliche Rituale zelebriert. In diesem Jahr erstreckt sich das bunte Treiben der Hexen, Teufel und Dämonen vom 2. bis zum 6. März 2019.

Die Ursprünge des Faschings reichen bis in das 19. Jahrhundert. Damals wie heute ist Fasching für Gläubige ein Symbol für den Beginn der Fastenzeit. Diese Stille entbehrungsreiche Zeit vor dem Osterfest wurde traditionell mit Schlemmen, Feiern und dem Aufbrauchen verderblicher Vorräte eingeleitet. Gleichzeitig werden mit dem Fasching der Übergang von Winter zu Frühling und der Kampf zwischen Licht und Finsternis bejubelt.

Die Tiroler feiern beispielsweise das Axamer Wampelerreiten. Die Wampler stellen die Geister des Winters dar und tragen mit Heu oder Stroh ausgestopfte Leinenhemden und Holzmasken. Während des Umzugs werden sie im Zweikampf symbolisch von den Reitern des Frühlings umgeworfen und verbannt.

Nicht weniger verrückt geht es bei dem Faschingsrennen in der Steiermark zu: Am Rosenmontag laufen die Narren in traditionellen Kostümen mit Lärm und Schellen um das Krakautal. Los geht es bereits vor dem Sonnenaufgang. An den Bauernhöfen vertreiben die Männer nach ursprünglichen heidnischen Ritualen die Kälte. Das Rennen endet erst nach Sonnenuntergang am höchstgelegenen Hof.

Fasching | Schneewittchen | ewe
Faschingskrapfen | ewe Küchen
Fasching | Prinz und Prinzessin | ewe
Fasching | Luftschlangen | ewe

Anschaulich wird es auch beim Flinserlumzug in Bad Aussee. Dort jagen die Narren mit einem Umzug und paillettenbestickten Kostümen und Masken den Winter fort. Im Vorarlberg begrüßen bunt-kostümierte Menschen mit lautem Gesang und großen Faschingsumzügen den Frühling und verscheuchen die kalte Jahreszeit mit Fackeln. Die Hauptstadt feiert mit großen Tanzbällen. Einer der bekanntesten ist der Bonbon Ball, der seit Jahrzehnten fester Bestandteil am Faschingsfreitag ist.

Während schaurige Gestalten die österreichischen Straßen bevölkern, ist der Krapfen besonders beliebt. Denn das frittierte und gefüllte Hefeteiggebäck gilt als Klassiker der Faschingszeit und ist gewöhnlich mit Marillenmarmelade gefüllt und Staubzucker bestreut. Dass das kalorienreiche Gebäck ausgerechnet in dieser Zeit Hochkonjunktur feiert, hängt mit der nahenden Fastenzeit zusammen. Denn ursprünglich wurde der Krapfen gebacken, um das restliche Fett und die Eier sinnvoll aufzubrauchen. Beides durfte laut dem Christentum erst wieder zu Ostern gegessen werden.

Und nun wird es höchste Zeit, sich für Fasching in Schale zu werfen. Denn in den kommenden Tagen wird es laut, bunt und fröhlich.

Kategorie: News Tags: News